Nun, wie immer wurden all unsere Ausreden nicht kommen zu können, nicht akzeptiert bzw. völlig ignoriert und wir waren nicht ausreichend gewappnet um zu verhindern, dass sie sich in Luft auflösten. So standen also mein geliebter Hausbär und ich ganz brav um 15 Uhr vor der Haustüre von Tante Becky und Onkel Sven. „Zwei Stunden, mein Hausbärchen, nicht länger! In Ordnung?“, fragte ich ihn. „In Ordnung, mein Spatz!“, die Antwort kam schnell und ich drückte den Klingelknopf an der Hauswand. Kurz darauf öffnete uns Tante Becky schon mit weit geöffneten Armen die Türe. Wir erwiderten ihre Geste gleich und umarmten sie kurz. Onkel Sven gaben wir die Hand, mehr wollte er auch nicht von uns!
„Setzt dich, mein Lieber“, und Onkel Sven deutete auf den Sessel im Wohnzimmer. Mein Hausbärchen hatte es immer etwas leichter bei diesem Besuch, Onkel Sven war so unkompliziert und einfach in ein gutes Gesprächzu verwickeln. Während die beiden im Wohnzimmer in den Sesseln saßen und plauderten, durfte ich Tante Becky in die Küche folgen, um ihr beim Hereintragen der Köstlichkeiten, die sie gezaubert hatte, zu helfen. Ich muss schon zugeben, das konnte Tante Becky wirklich gut! Sie hatte schon immer ein Händchen für solche Sachen und ihre Backkünste waren großartig. So stellten wir auch heute wieder etwas auf den Tisch, was unsere Geschmacksnerven lieben würden, da war ich sicher, und bei einer Tasse Kaffee würden wir dann ganz langsam diese Köstlichkeiten in den Mund schieben und sie solange auf der Zunge zergehen lassen, bis sie ihre vollen Aromen entfaltet haben würden.
Es stand jetzt alles auf dem Tisch und Tante Becky, sowohl als auch ich nahmen auf dem Sofa Platz und wie zu jedem Nachmittagskaffee fing Tante Becky von alten Zeiten an zu erzählen. „...zu unserer Zeit hat es das ja nicht gegeben!“, fing sie immer an und wir konnten nie wirklich etwas damit anfangen! Schließlich hatten wir ihr keinen Grund dafür geliefert, unsere Zeit mit ihrer zu vergleichen, doch wir nickten brav, während Onkel Sven das Ganze mit den Worten kommentierte: „Jetzt fängt das schon wieder an“, raunte er in den Raum. „Spar dir deine zersetzenden Bemerkungen!“, fauchte sie Onkel Sven an. „Tante Becky, was sind denn das für leckere Kugeln?“, fragte mein Bärchen, um die Situation zu entschärfen. „Ah, dass mein Lieber sind meine selbst gemachten Cookies mit Eierlikör und das sind Makronen nach einem alten Rezept von Onkel Svens Mutter,“ erklärte sie mit einem strahlenden Gesichtsausdruck. „Du auch, mein Liebes, greif zu“, forderte sie mich auf. Jeder von uns nahm einen Cookie und wir waren kurz mit Kauen, Genießen und Schlucken beschäftigt. Dann setzte Tante Becky ihre Erzählung, wie sich die beiden kennengelernt haben, fort.
„Ein Knall rechts von mir und ein junger Mann in Uniform lief mit seinem Bajonett an mir vorbei, ihm folgten noch andere die Straße runter. Ich versteckte mich hinter großen Kiste“, fing Tante Becky an. Ich erschrak, als mein geliebter Bär mich am Arm packte. „Wo sind wir hier?“, wollte er wissen und hockte sich neben mir hin im Schutz der Kisten. „Ich weiß es nicht, mein Lieber“, antwortete ich. „Wir werden es schon herausfinden“, fügte ich hinzu. Nach einer Weile hörte der Lärm in den Straßen auf und es wurde ruhiger. Wir sahen, wie die Menschen wieder aus ihren Häusern auf die Straße kamen, und mein Bärchen und ich erhoben uns, um zu sehen, was passiert war und wo wir waren. Wir drehten uns um und sahen ein riesiges Schiff, und gleich daneben noch eines. „Ein Hafen, mein Spätzchen“, rief mein Bär. Wir gingen auf die Schiffe zu und entdeckten ein Schild auf dem „Neu Holland“ stand. „Ach du meine Güte, wir sind in New York, was machen wir denn hier?“ Entgeistert schaute sich mein geliebter Hausbär um. Ich tat es ihm gleich. „Ich habe keine Ahnung, mein Lieber“, gab ich zur Antwort. Und dann sahen wir, wie ein Mann in Uniform und ein junges Mädchen aufeinander zuliefen und sich in die Arme fielen. Als wir genauer hinsahen, hatte ich das Gefühl, Onkel Sven und Tante Becky vor mir zu haben. Als die beiden uns bemerkten, kamen sie auf uns zu und meinten, wir müssten von der Straße runter. Wir folgten ihnen in eine Lagerhalle, die zum Hafen gehörte. Es waren noch mehr Menschen gekommen und wärmten sich an den vielen kleinen Feuerstellen in der Halle auf. In ihren Gesichtern konnte man die Erleichterung sehen, dass das Gefecht wohl vorbei war. „Sie sehen so jung aus“, flüsterte mir mein Bärchen zu. „Ja, und sie gehen so liebevoll miteinander um“, flüsterte ich zurück. „Wo kommt ihr her?“, fragte ich. Die Frau, die wie Tante Becky aussah, antwortete zuerst. „Ich bin Becky und ich bin hier geboren, meine Eltern stammen aus Deutschland. Das ist Sven, mein Mann, er kommt aus Holland“, erklärte sie uns. „Ich bin aber auch schon einige Jahre hier in Neu Holland“, meldete sich Onkel Sven, um den es sich offensichtlich handelte, zu Wort. „Ich fürchte, jetzt, da die Holländer sie an die Briten verloren haben, wird die Stadt wohl umbenannt werden.“ Tante Becky strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und er küsste sie. Wie friedlich und zugewandt sie doch miteinander umgingen, es war schön, bei ihnen zu sein. Sie zeigten uns, wo sie wohnten und dass ihr Leben sehr bescheiden war. Wir nahmen Platz in der kleinen Wohnung und Becky kochte Kaffee und stellte Plätzchen auf den Tisch. „Bedient euch“, sagte sie und zeigte auf den Teller mit Cookies und Makronen.
„Sie werden die Stadt zu Ehren des Herzogs von York in New York umtaufen.“ Ihr Blick schien in die Zukunft gerichtet. „Möchtest du noch Kaffee, mein Liebes?“ Becky saß wieder als Tante Becky neben mir auf dem Sofa. „Nein, liebe Tante Becky, wir müssen jetzt gehen“, entgegnete ich ihr entschlossen und stand dabei schon mitten im Zimmer. „Kommst du, mein Bärchen?“, gab ich ihm das Zeichen zum Aufbruch. „Kommt bald wieder“, verabschiedete Tante Becky uns an der Türe und fügte hinzu: „Dann kann ich euch erzählen, wie wir nach Deutschland gekommen sind!“ „Machen wir“, antworteten wir artig und vernahmen erleichtert, dass die Türe hinter uns ins Schloss gefallen war.
„Wo bist du gewesen mein Spatz? Du hattest bei der Erzählung von Tante Becky oft einen besorgten und auch liebevollen Gesichtsausdruck!“, erkundigte sich mein Bär mich auf dem Weg nach Hause. Ich nahm seine Hand und sagte: „In Neu Holland und in New York, zwischen amerikanischen Cookies und holländischen Makronen!“ „Deine Phantasie möchte ich haben“, seufzte mein Bärchen.
Hilda
„Setzt dich, mein Lieber“, und Onkel Sven deutete auf den Sessel im Wohnzimmer. Mein Hausbärchen hatte es immer etwas leichter bei diesem Besuch, Onkel Sven war so unkompliziert und einfach in ein gutes Gesprächzu verwickeln. Während die beiden im Wohnzimmer in den Sesseln saßen und plauderten, durfte ich Tante Becky in die Küche folgen, um ihr beim Hereintragen der Köstlichkeiten, die sie gezaubert hatte, zu helfen. Ich muss schon zugeben, das konnte Tante Becky wirklich gut! Sie hatte schon immer ein Händchen für solche Sachen und ihre Backkünste waren großartig. So stellten wir auch heute wieder etwas auf den Tisch, was unsere Geschmacksnerven lieben würden, da war ich sicher, und bei einer Tasse Kaffee würden wir dann ganz langsam diese Köstlichkeiten in den Mund schieben und sie solange auf der Zunge zergehen lassen, bis sie ihre vollen Aromen entfaltet haben würden.
Es stand jetzt alles auf dem Tisch und Tante Becky, sowohl als auch ich nahmen auf dem Sofa Platz und wie zu jedem Nachmittagskaffee fing Tante Becky von alten Zeiten an zu erzählen. „...zu unserer Zeit hat es das ja nicht gegeben!“, fing sie immer an und wir konnten nie wirklich etwas damit anfangen! Schließlich hatten wir ihr keinen Grund dafür geliefert, unsere Zeit mit ihrer zu vergleichen, doch wir nickten brav, während Onkel Sven das Ganze mit den Worten kommentierte: „Jetzt fängt das schon wieder an“, raunte er in den Raum. „Spar dir deine zersetzenden Bemerkungen!“, fauchte sie Onkel Sven an. „Tante Becky, was sind denn das für leckere Kugeln?“, fragte mein Bärchen, um die Situation zu entschärfen. „Ah, dass mein Lieber sind meine selbst gemachten Cookies mit Eierlikör und das sind Makronen nach einem alten Rezept von Onkel Svens Mutter,“ erklärte sie mit einem strahlenden Gesichtsausdruck. „Du auch, mein Liebes, greif zu“, forderte sie mich auf. Jeder von uns nahm einen Cookie und wir waren kurz mit Kauen, Genießen und Schlucken beschäftigt. Dann setzte Tante Becky ihre Erzählung, wie sich die beiden kennengelernt haben, fort.
„Ein Knall rechts von mir und ein junger Mann in Uniform lief mit seinem Bajonett an mir vorbei, ihm folgten noch andere die Straße runter. Ich versteckte mich hinter großen Kiste“, fing Tante Becky an. Ich erschrak, als mein geliebter Bär mich am Arm packte. „Wo sind wir hier?“, wollte er wissen und hockte sich neben mir hin im Schutz der Kisten. „Ich weiß es nicht, mein Lieber“, antwortete ich. „Wir werden es schon herausfinden“, fügte ich hinzu. Nach einer Weile hörte der Lärm in den Straßen auf und es wurde ruhiger. Wir sahen, wie die Menschen wieder aus ihren Häusern auf die Straße kamen, und mein Bärchen und ich erhoben uns, um zu sehen, was passiert war und wo wir waren. Wir drehten uns um und sahen ein riesiges Schiff, und gleich daneben noch eines. „Ein Hafen, mein Spätzchen“, rief mein Bär. Wir gingen auf die Schiffe zu und entdeckten ein Schild auf dem „Neu Holland“ stand. „Ach du meine Güte, wir sind in New York, was machen wir denn hier?“ Entgeistert schaute sich mein geliebter Hausbär um. Ich tat es ihm gleich. „Ich habe keine Ahnung, mein Lieber“, gab ich zur Antwort. Und dann sahen wir, wie ein Mann in Uniform und ein junges Mädchen aufeinander zuliefen und sich in die Arme fielen. Als wir genauer hinsahen, hatte ich das Gefühl, Onkel Sven und Tante Becky vor mir zu haben. Als die beiden uns bemerkten, kamen sie auf uns zu und meinten, wir müssten von der Straße runter. Wir folgten ihnen in eine Lagerhalle, die zum Hafen gehörte. Es waren noch mehr Menschen gekommen und wärmten sich an den vielen kleinen Feuerstellen in der Halle auf. In ihren Gesichtern konnte man die Erleichterung sehen, dass das Gefecht wohl vorbei war. „Sie sehen so jung aus“, flüsterte mir mein Bärchen zu. „Ja, und sie gehen so liebevoll miteinander um“, flüsterte ich zurück. „Wo kommt ihr her?“, fragte ich. Die Frau, die wie Tante Becky aussah, antwortete zuerst. „Ich bin Becky und ich bin hier geboren, meine Eltern stammen aus Deutschland. Das ist Sven, mein Mann, er kommt aus Holland“, erklärte sie uns. „Ich bin aber auch schon einige Jahre hier in Neu Holland“, meldete sich Onkel Sven, um den es sich offensichtlich handelte, zu Wort. „Ich fürchte, jetzt, da die Holländer sie an die Briten verloren haben, wird die Stadt wohl umbenannt werden.“ Tante Becky strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und er küsste sie. Wie friedlich und zugewandt sie doch miteinander umgingen, es war schön, bei ihnen zu sein. Sie zeigten uns, wo sie wohnten und dass ihr Leben sehr bescheiden war. Wir nahmen Platz in der kleinen Wohnung und Becky kochte Kaffee und stellte Plätzchen auf den Tisch. „Bedient euch“, sagte sie und zeigte auf den Teller mit Cookies und Makronen.
„Sie werden die Stadt zu Ehren des Herzogs von York in New York umtaufen.“ Ihr Blick schien in die Zukunft gerichtet. „Möchtest du noch Kaffee, mein Liebes?“ Becky saß wieder als Tante Becky neben mir auf dem Sofa. „Nein, liebe Tante Becky, wir müssen jetzt gehen“, entgegnete ich ihr entschlossen und stand dabei schon mitten im Zimmer. „Kommst du, mein Bärchen?“, gab ich ihm das Zeichen zum Aufbruch. „Kommt bald wieder“, verabschiedete Tante Becky uns an der Türe und fügte hinzu: „Dann kann ich euch erzählen, wie wir nach Deutschland gekommen sind!“ „Machen wir“, antworteten wir artig und vernahmen erleichtert, dass die Türe hinter uns ins Schloss gefallen war.
„Wo bist du gewesen mein Spatz? Du hattest bei der Erzählung von Tante Becky oft einen besorgten und auch liebevollen Gesichtsausdruck!“, erkundigte sich mein Bär mich auf dem Weg nach Hause. Ich nahm seine Hand und sagte: „In Neu Holland und in New York, zwischen amerikanischen Cookies und holländischen Makronen!“ „Deine Phantasie möchte ich haben“, seufzte mein Bärchen.
Hilda