Lebensfreuden

Meine Schwester, die Natur-Fee!

Samstag 25 Juni 2022 - 11:35:53
natur.jpg Heute möchte ich euch zu einem liebevollen Blick auf meine liebe Schwester bewegen!

Obwohl ich noch nicht so genau weiß, wo ich da beginnen soll, habe ich mir vorgenommen, einfach nicht so viel darüber nachzudenken, sondern zu schreiben, was mir direkt in den Sinn kommt.
Wir sind in einem 3-Generationen-Haus großgeworden, was natürlich für uns Kinder sehr schön gewesen ist! Wir hatten einen großen Garten, in den mein Uropa Obstbäume gepflanzt hatte. Es gab einen Pflaumenbaum, einen Birn- und einen Apfelbaum und es gab einen großen Kirschbaum, der den meisten Platz im Garten für sich beanspruchte!
So haben wir natürlich auch schon von Kindesbeinen an gelernt, was man alles mit den süßen Früchten noch so anstellen kann - außer sie gleich zu essen.
Und von klein an hat meine Schwester darauf geachtet, dass kein Wurm, keine Biene oder irgendein anderes kleines Insekt dabei zu Schaden kam!

Auch sind wir mit Tieren groß geworden! Wir hatten immer eine oder mehrere Katzen, wir hatten Hühner und Kaninchen und sogar ein paar Enten gab es auch noch. Meine Schwester hat immer dafür gesorgt, dass die Ställe der Tiere sauber waren, und gefüttert wurden sie auch von ihr!
Im Garten wuchs auch Gemüse und wir Kinder durften immer mithelfen, wenn es geerntet wurde. Was wir als Kinder natürlich nicht allzu gerne gemacht haben, wir fanden es anstrengend!

Doch irgendwie hat sich dies im Laufe der Zeit mit dem Älter-Werden geändert. Ich für meinen Teil beschäftige mich heute auch mit Fragen wie: Welches Gemüse pflanzt man am besten ins Gewächshaus? Wie kann man den Garten schöner gestalten? Während ich also vor allem pflanze, was mir gefällt, ist es für meine Schwester eine Wissenschaft. Sie muss zuerst ergründen, was am besten zusammenpasst! Die Tipps kommen meist aus dem Internet. Ich gebe zu, ich habe mich noch nie so damit beschäftigt, wie sie es tut: Die Pflanzen
werden zusammengestellt nach Bodenbeschaffenheit, nach den Lichtverhältnissen (ob ein sonniges Plätzchen oder besser im Halbschatten), ob insektenfreundlich oder nicht! Das „oder nicht“, gibt es bei meiner Schwester eigentlich nicht, sie macht alles immer insektenfreundlich, denn schließlich müssen wir für unsere kleinsten (und für die gesamte Flora auch so wichtigen) Lebewesen auf diesem Planeten gut sorgen, sagt sie immer.

Meine Schwester, schenkt ihnen ihre Aufmerksamkeit mit so viel Hingabe, dass mir, die diese kleinen surrenden und summenden Lebewesen lieber aus gebührender Distanz betrachtet, das Herz aufgeht, wenn meine Schwester darüber fachsimpelt, was noch im Garten gut aussehen würde! Allerdings nur so lange, bis ich dazu aufgefordert werde, den Spaten in die Hand zu nehmen, um das Loch, welches sie angefangen hat zu graben, weiter vergrößern soll.
So passiert es dann auch schon mal ganz schnell beim Zurückschneiden eines Hagebuttenstrauches, dass gleich die Idee für ein danebenliegendes
Blumenbeet entsteht! Was mir am meisten daran Spaß macht, ist, wenn ich mit ihr ins Gartencenter fahre und sie die Blumen kaufen kann, die sie sich vorgestellt hat. Auch ich darf mich natürlich an den Vorschlägen beteiligen, was gepflanzt wird, doch ich muss zugeben, meistens nehme ich den Lavendel mit, der ist so schön unkompliziert und insektenfreundlich ist er ja auch! Es macht schon Spaß, mit ihr ein Beet zu bepflanzen. Und es wird auch nicht nur einmal ins Gartencenter gefahren, es geht so oft dorthin, dass man meinen könnte: noch eine Fahrt und wir haben uns als Teilhaber dieses Centers eingekauft!

Im Garten befindet sich auch ein kleiner Teich. Der hat es ihr besonders angetan. Er ist noch nicht so ganz in der Form, in der er sein sollte, doch sie arbeitet daran und dank ihr fühlen sich heute schon wieder kleine Frösche darin wohl und verwöhnen uns im Frühjahr lautstark mit ihrem Quak-Konzert!
Meine Schwester kann auch gut mit Holz umgehen. So baut sie auch ihre Blumenkästen selber. Mit ihr zusammen, eigentlich unter ihrer Anleitung, habe ich aus alten Bodenleisten ein Hochbeet für Steinpflanzen gebaut. Nach einem Schutzanstrich wurde es im Garten an seinen Platz gestellt! Sie zieht Blumen in kleinen Töpfen groß, um sie später in die Wiesen einzupflanzen, damit sie sich vermehren können und zur Nahrung für unsre Insekten dienen!

Einmal beim Morgenkaffee auf der Terrasse haben wir ein Eichhörnchen beim Herumspringen von einem Baum auf den anderen beobachtet und wie es anschließend irgendwelche Reste aus der Futterstation der Vögel mitgenommen hat. Was meine Schwester uzu der Feststellung veranlasste, wir bräuchten auch eine kleine Futterstation für das Eichhorn. So, jetzt dürft ihr dreimal raten, was wir dann gemacht haben?
Zwei Stunden später hing die frisch gekaufte Futterstation am Baum und war gefüllt mit Eichhörnchen-Futter! Am nächsten Morgen hat es auch tatsächlich aus dieser Futterstation seine Nüsse mitgenommen!

Heute ist es nicht mehr der Garten des Hauses, in dem wir großgeworden sind, den sie bepflanzt und verschönert, heute ist es der Garten eines lieben Menschen, der uns und dem wir ans Herz gewachsen sind! Und heute ist es zudem ihr eigener Balkon, den sie insektenfreundlich gestaltet! Es gibt auch keine Hühner, Enten und Kaninchen mehr, doch ihr Herz hängt an zwei Katzen, die beide aus unschönen Umständen von ihr gerettet wurden, sowie einen kleinen Hund, den sie aus dem Tierschutz zu sich genommen hat!
Es blüht und summt überall dort, wo meine Schwester ist. Sie gehört für mich zu den Menschen, die unseren Planeten etwas freundlicher und grüner machen. Für mich ist sie eine ganz besondere Natur-Fee!

Hilda



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