Lebensfreuden

Ein Päckchen Grieß kommt mit der Post

Donnerstag 13 Dezember 2018 - 16:48:10
grie_1_2_.jpg Ich war für ein paar Tage zu Besuch bei meiner Schwester in Köln und wir saßen gerade beim Mittagstisch mit Kartoffelpüree und Bratwurst, als mein Handy sich meldete.

„Du Schatz“, las ich, „ich wollte mir gerade Grießbrei kochen und musste dabei feststellen, dass wir keinen mehr haben! Und ich kann ja nicht einkaufen fahren, da Du das Auto hast, Dein Hausbärchen!“
„Du Armer“, schrieb ich zurück, „ich bringe welchen mit, wenn ich zurück komme!“
Ich schnitt mir gerade ein Stück von der Bratwurst ab und strich etwas Kartoffelpüree mit dem Messer darüber, als mein Handy erneut ertönte.

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„Ok, dann muss ich wohl so lange warten.“ Ein äußerst traurig wirkendes Smiley beendete die Nachricht. „Mein armer Hausbär“, murmelte ich vor mich hin.
„Warum?“, fragte meine Schwester. „Er hätte sich gerne Grießbrei gemacht“, antwortete ich ihr, „doch der ist alle!“
Meine Schwester stand vom Tisch auf und ging an ihren Vorratsschrank. Sie kam mit einem Päckchen Grieß wieder. „Du, ich habe noch ein Päckchen Grieß, wir schicken es ihm einfach mit der Post, dann ist es immerhin vor dir da.“ Sie grinste.
„Was für eine schöne Idee! Aber nur, wenn du es nicht brauchst“, gab ich ihr zu verstehen.
„Ach was, ich mache sooo selten Grießbrei Und wenn ich euch das nächste Mal besuchen werde, dann macht dein Mann einfach eine kleine Schale Grießbrei für mich mit“, strahlte sie mich an.
Wir stärkten uns in Ruhe weiter, schließlich wollten wir weder hungrig zur Post noch anschließend mit knurrendem Magen bummeln gehen. Irgendwann war dann auch das Päckchen fertig und auch wir waren bereit für den Gang durch die frische Luft.

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Die Postbeamtin, die unser Päckchen entgegennahm, verkündete uns, dass es morgen schon da sein könnte. Die Augen meines geliebten Bären würde ich gerne sehen, wenn er es öffnet und den Inhalt entdeckt! Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Man sieht es mir einfach an, wenn ich von innen heraus strahle...

„Jetzt aber zum Shopping in die Stadt“, meinte meine Schwester und wir gingen zum Bus, der uns in die Innenstadt bringen würde. Da mochte ich mit dem Auto nicht hinfahren. Vorrang den öffentlichen Verkehrsmitteln!
Wir verließen kein Geschäft, ohne nicht eine Tasche mit Einkäufen von dort in der Hand zu halten. So ist das eben, wenn Frauen einkaufen gehen, würde mein Hausbär jetzt sagen. Bei einer Tasse gutem Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen beendeten wir unseren Shopping-Tag und fuhren vollgepackt mit dem Bus zurück. (Jetzt wäre für den Transport so ein Auto doch nicht schlecht gewesen!)

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Am Abend wurde es sehr spät, da wir uns noch so viel zu erzählen hatten. So verschob sich unser Frühstück am nächsten Tag auch ein wenig.
Meine Schwester hatte den Frühstückstisch schon hergerichtet, als ich die Küche betrat. „Morgen, du Schlafmütze“, wurde ich von ihr begrüßt.
„Guten Morgen“, antwortete ich, „das duftet aber gut nach Frühstück!“ Ich setzte mich zu meiner Schwester an den Tisch und wir genossen das Frühstück und die Gemeinsamkeit: Wir plauderten gleich wieder frisch drauf los.
„Noch eine Tasse Kaffee für dich?“, fragte meine Schwester. „Gerne.“ Da brummte mein Handy. „Na, was grinst du denn so?“, fragte sie.
Ich hielt ihr das Handy hin und sie las, was mein geliebter Hausbär geschrieben hatte.
„Guten Morgen, Ihr lieben Kölner Mädchen (grinsendes Smiley), heute Morgen hat die Postbotin zweimal geklingelt, (2. grinsendes Smiley), sie hat mir ein Päckchen gebracht. Und dessen Inhalt hat mein Herz und meinen Magen vor Vorfreude Purzelbäume schlagen lassen. Schaut mal, was ich mir gleich zum Frühstück gemacht habe!“ (freudiges Smiley).

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Ein Foto mit einer Schüssel Grießbrei, mit Kakao und Früchten garniert, präsentierte sich in sehr einladender Weise.
„Lass es Dir schmecken!“, schrieben wir zurück und stellten fest, wie einfach es doch manchmal sein kann, Freude zu bereiten.

Hilda



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